„bei steuber ist immer jemand da, der dir zu- hört. es gibt keine anonyme hotline.“ „wir wollen unsere kunden erfolgreicher machen. und das nachhaltig. das ist unsere mission.“ was ist besonders an ihrer produktion? sind print-mailings noch zeitgemäß? wie haben sie ihre mitarbeiter bei veränderungen mitgenom- men? vinzenz schmidt: mit dem kauf der bograma wollten wir trotz der verkleinerung des maschinenparks keine arbeitsplätze ab- bauen. wir haben die mitarbeiter darauf schulen lassen, beim aufbau teams gebildet. die techniker und der vertrieb sind be- geistert von den möglichkeiten. jürgen schmidt: über die jahre ist unsere belegschaft ist auf mehr als hundert mitarbeiter angewachsen. wir feiern fes- te, kochen gemeinsam, spielen fußball und veranstalten den kanucup am kanal. 2013 wurden wir als „familiendruckerei des jahres” ausgezeichnet. wir gehen mit unseren mitarbeitern respektvoll um, fordern sie jedoch auch. machen sie etwas anders als andere druckunternehmen? vinzenz schmidt: wir sind keine klassische druckerei, wir sind ein kreativer schmelztiegel, der sehr dynamisch ist. mit eigen- verantwortlichen mitarbeitern, individualisten, spezialisten. ein weiterer trumpf ist unsere flexibilität. dreischichtbetrieb klappt hier aus dem stand. wenn ein a-kunde donnerstags anruft, be- kommt er am dienstag seine 200.000 mailings. das ist ein ser- viceversprechen. vinzenz schmidt: drucken, falzen, heften und tschüss – so läuft das nicht. wir drucken, schneiden, personalisieren, stanzen und kleben. das produkt muss mehrmals kreuz und quer durch die produktion gehen und wird zuletzt in handarbeit gefertigt. es muss stabil sein und auch die deutsche post überstehen. diese produktionstiefe erfordert eine hohe verantwortung. bei eini- gen kunden checken wir alle zehn mailings auf richtigkeit der adressen. adressdateien erfordern hohen datenschutz. wie sorgen sie da- für? jürgen schmidt: wir haben eine mitarbeiterin für datenschutz und compliance. innerhalb unseres hauses können wir für da- tensicherheit garantieren, das können externe nicht. ginge et- was schief, wäre das ein riesiger imagekiller. mailings brauchen response. mit welchen techniken sorgen sie für rücklauf? vinzenz schmidt: erstens: name und adresse sind richtig ge- schrieben. klingt simpel – aber bei einem schlecht gepflegten datenpool erreicht das schönste mailing den kunden nicht. zweitens müssen sie das richtige mailing für die richtige ziel- gruppe produzieren. drittens müssen bildsprache und tonalität stimmen. wir wandeln kundencontent in ein momentum, das die zielgruppe wahrnimmt – und das nicht direkt in der rund- ablage unterm tisch verschwindet. wirtz druck wurde 1889 von vinzenz wirtz in datteln gegründet. heute leiten die brüder jürgen und vinzenz schmidt das familienunternehmen in vierter generation. sie wandelten die traditonsdruckerei in den 1990-er jahren zum direktmailing-produzenten und führten mit mai- lingliebe® eine der erfolgreichsten marken im direktmarketing ein. seit der verleihung des innova- tionspreises der deutschen druckindustrie in 2007 ist kein jahr ohne auszeichnung oder nominie- rung vergangen. darunter der druck&medien award als directmailer des jahres 2008 und 2012 und der druck&medien award in den kategorien familiendruckerei sowie kunden- und verkaufsteam des jahres 2013. 2010 zog die firma in das neu erbaute druck- und medienzentrum. 85 mitarbeiter arbeiten in produktion, verwaltung und vertrieb, 65 mitarbeiter in der konfektionierung. vinzenz schmidt: es gehen mehr etats in die digitalisierung, trotzdem verdrucken wir noch nicht mal 0,1 prozent vom deut- schen direktmarketingetat. ideal ist es, wenn offline- und on- line-manager die kampagnen aufeinander abstimmen. wir stellen tools zur verfügung, die eine url digital und analog ins mailing bringen. wir können den response tracken und einen newsletter hinterherschicken. ich will sie beauftragen – wie läuft das ab? vinzenz schmitd: in unserem lager sind mehr als 300.000 mai- lings nach branche, thema und anlass sortiert. unsere ver- triebler klopfen zuerst bei ihnen die zielgruppe, den content und das budget ab. dann packen sie beispiele in den von uns so genannten ‚koffer der geistigen brandstiftung’. und etwas daraus zündet! dann erhalten sie von uns eine indesign-datei, in der viel wirtz-kompetenz enthalten ist. mit codierzone für bograma bsr 550 die rotative stanzmaschine bograma bsr 550 erlaubt, im verbund mit anderen maschinen, die inlinefertigung von mailingprodukten. stanzen, rillen, falzen und kleben sind in einem ar- beitsgang möglich. die bograma ersetzt beispiels- weise mehrere buchdruckzylinder. frühere aufwändige produktionen in mehreren arbeitsschritten entfallen. die kompatibilität mit querschneidern, digitaldruck- maschinen, falzmaschinen, auslagen, mailinganlagen und verpackungsmaschinen (bsr 550 servo) macht das system vielseitig einsetzbar. einfache werkzeug- technik, kurze rüstzeiten und hochpräzise passgenau- igkeit stehen für eine kostenoptimierte produktion. das automatische abführen der abschnittgitter und das gleichzeitige ausbrechen der innenstanzungen steigert die effizienz und gewährleistet ein sauberes auslegen der stanzlinge oder deren direkte weiterver- arbeitung in nachgelagerten maschinen. die post, freimachungsvermerk usw. kurz vor der reinzeichnung bauen wir einen dummy, schauen, ob alles technisch gut funk- tioniert. dann werden die infos zurückgespielt, und am ende kommt so eine schöne karte dabei raus, etwa hier für steuber, durch die der bus dann fahren kann. was macht ihrer meinung nach eine gute führungskraft aus? jürgen schmidt: ich bin mit 59 der älteste hier. der klassiker, der alles weiß und auch bei völliger ahnungslosigkeit allen erklärt, wie es geht (lacht). was immer wichtig ist: dass kritik nie per- sönlich verletzend wird, dass es um die sache geht, da aber hart. und loslassen können musst du. zwei kollegen haben prokura und die nächste generation kommt auch in verantwortung. was treibt sie an? jürgen schmidt: 128 jahre wirtz druck. und es sollen noch viele jahre mehr werden. im vertrieb modernisiert mein bruder jetzt die vertriebsschiene gemeinsam mit meinem sohn mark. er hat print-media-management studiert und brennt für das unter- nehmen. er ist die zukunft. vinzenz schmidt: wir wollen unseren kunden erfolgreicher ma- chen. und das nachhaltig. das ist unsere mission. wenn uns der kunde wieder beauftragt, freuen wir uns kaputt. über 100 neue kunden in 2016 zeigen, dass wir vertrieblich gut ausgerichtet sind. wir gehen gestärkt in die nächsten jahre. das interview führte olivia rost auch online – lesen sie das ganze interview auch auf www.steuber.net/erfolgsgeschichten